Comrades Marathon Up Hill 02/06/13

Meine Laufreise brachte mich zuerst nach Johannesburg, Stadtbesichtigung und Ausflug nach Pretoria. Im Anschluss mit dem Bus nach Bulawayo (8 Std. Verspätung) und mit dem Zug weiter nach Victoria Falls. Neben der Besichtigung der Victoria Fälle am Tag, und in der Nacht mit einem nächtlichen Regenbogen, standen noch eine Safari und eine Sunset Cruise am Zambesi am Programm. Das Adrenalin Highlight war aber der Bungee Sprung von der 111 Meter hohen Brücke über den Zambesi.

 
 
http://www.comrades.com/

Nach der Ankunft in Durban zuerst der Besuch der Marathon EXPO und dann eine ausgiebige Stadtbesichtigung mit allen Hotspots.
Am Sonntag dem 02. Juni war es dann so weit, Start zum Comrades Up Run um 05:30. Vor mir einige tausend Läufer, hinter mir noch viel mehr tausend Teilnehmer. Die Stimmung ist ein Wahnsinn. Nach dem Startschuss wird einmal gut 3 Minuten bis zur Startlinie gegangen, aber die Uhr läuft bereits. Nach einigen Kilometern hatte ich dann einmal meine Position gefunden und konnte meinen Pace laufen, und das die nächsten 30 km nur bergauf, ist ja auch der Up Run. Die Stimmung fantastisch, von Kilometer 0 bis 87, Labestationen, Clubstände, Privat- und Charity Stände und begeisterte Fans säumten die Straße. Schon am Start war es warm, und es steigerte sich mit dem Sonnenaufgang zu heiß, und es wurden Temperaturen um die 30°C erreicht. Meine Strategie, immer laufen, nie gehen, und ich zog sie durch, auch wenn ich in den Hills zeitweise laufend nicht schneller war als jene die auf Gehen umstiegen. Der Vorteil meiner Variante, ich war immer im Flow, und musste nie Rhythmus wechseln. Bei den „Big Five“, wie die größten Anstiege genannt werden, mussten wir zeitweise mit starkem Wind kämpfen, der auch orkanartige Böen hervorrief.
Die letzten beiden Kilometer konnte ich, trotz meiner Erschöpfung, noch zu einem Zielsprint ansetzen, der mich mit einer Zeit von 08:29:44 finishen ließ, 4 Minuten schneller als im Vorjahr.
Dann bekam ich sie, die Medaillen. Die „Bill Rowan Medal“ für das Erreichen einer Zeit unter 9 Stunden, und die „Back to Back Medal“ für das aufeinander folgende Finishen des Down und Up Run.
Meine Erschöpfung ließ mich nur mehr zum Eingang des internationalen Zelts schlurfen, um mich dort einmal eine halbe Stunde lang, im Schatten liegend zu sammeln. Nach einem kurzen Gang durch das Zelt, noch einmal eine halbe Stunde in der Sonne liegen, und das in den verschiedensten Positionen, weil keine wirklich gut war, und immer Krämpfe zu vermeiden waren. Essen war erst nach ca. 2 Stunden möglich, 2 Bierchen gingen schon früher.
Mein Einsatz wurde mit dem 974. Gesamtrang belohnt. Von Meeresniveau in Durban bis zum 650 Meter hoch gelegen Pietermaritzburg sind 2012 Höhenmeter zu bewältigen, mit einem höchsten Punkt auf 870 Metern. Es gab 19.907 Nennungen, tatsächlich gestartet sind 14.336 Läufer. 10.188 Teilnehmer konnten das Ziel in der Cut Off Zeit von 12 Stunden erreichen.
Laut Medical Report mussten 793 Läufer auf der Strecke und 833 im Ziel behandelt werden. Für 96 Athleten endete der Lauf in den Krankenhäusern der beiden Städte. In den Medical Zelten wurden heuer aufgrund der extremen Bedingungen um 68% mehr Personen behandelt als bei vorhergegangenen Läufen.
Ca. 7.000 Läufer kommen in den letzten 90 Minuten vor der Cut Off Time in das Ziel.

Montag vor dem Abflug, ohne körperliche Nachwirkungen, begab ich mich noch einmal zum WM Stadion von Durban und machten einen, im Guinnes Buch der Rekorde vermerkten Swing, aus 90 Metern durch das Stadion. Adrenalin pur!
Nun ist der Comrades für mich Geschichte, ein Lauf, nein, ein Erlebnis welches man wirklich weiterempfehlen kann.