Rom Marathon 18/03/12

Nach einer warmen Anreise mit dem Nachtexpress, ganz oben im 6er Liegewagen, erreichen wir um 09:00 Rom. Der erste Weg führt uns mit dem Bus ins EUR zum Palazzo dei Congressi, um das Starterpaket abzuholen. Danach, Sightseeing mit einem offenem Doppeldeckerbus, das Beste um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, ohne viel laufen zu müssen.

 
http://www.maratonadiroma.it/
 

Sonntag 09:05, 16.000 Marathonies setzen sich in Bewegung. Ich fühle mich gut, und laufe gut. Insgeheim hoffe ich auf eine Spitzenzeit, erreicht werden soll zumindest eine Sub 3 h Zeit, Minimalziel ist eine Zeit unter 3:20 um beim Comrades im Startblock B starten zu können.

Die ersten 5km in 19:44, 10km in 39:52, verdammt hohes Tempo, aber es läuft. Langsam erkenne ich aber, dass etwas nicht stimmt, und das Tempo sinkt. 15km in 01:00:51, Halbmarathon in 1:27:20. Eine Sub 3 h Zeit geht sich noch aus! Ich werde immer langsamer, und weiß nun auch warum. Frühling in Rom, alles blüht, und die Pollen fliegen. Ich kann meine Lungen nicht ausreichend mit Sauerstoff füllen, und das beklemmende Gefühl in den Lungen wird immer stärker. Nach ca. 30km holt mich der 3h-Pacemaker mit seinen gelben Ballons ein, und ich muss ihn ziehen lassen. Das tat weh, nach dem zielgerichteten Training der letzten Wochen. Langsam verschwand der 3h-Ballon aus meinen Augen, und ich war wieder einmal auf Überlebensmodus umgeschaltet. Plan B, Minimalziel wird angesteuert. Nach einer gefühlten Ewigkeit, an Sehenswürdigkeiten vorbeiziehend, „durchkroch“ ich das Ziel in 03:07:41, als 435er des großen Starterfeldes. In der Österreicherliste werde ich als Sechster von 85 Läufern geführt.

Was für manch anderen eine Spitzenzeit wäre, war für mich eine Enttäuschung. Aber was soll’s, Startblock B in Durban ist gesichert, und ein schöner Tag in Rom steht an – Dolce Vita!
Auf einer Grünfläche vor dem Denkmal Viktor Emanuels II auf der Piazza Venezia, hatten wir nach einer Erholungsphase eine Szene, die uns an den „Gendarm von St.Topez“ mit Louis de Funes erinnerte. Ein Polizist mit Pfeifferl versuchte wild gestikulierend die Rasenfläche freizubekommen.
Für mich bleibt ein Zitat in Erinnerung „Rom sehen und sterben“, zumindest beinahe.