ARAB Austria Race Across Burgenland 29/08/09

Samstag, 30.8.09 7:20h Start in Kittsee bei starkem Regen. Von kurzer Laufbekleidung bis kompletter Regendress ist bei den Läufern alles vorhanden.Im Bereich Parndorf bis Eisenstadt haben wir starken Seiten-und Gegenwind mit Regen. Von Beginn an kann ich mich in der Führungsgruppe halten, bis sich dann ein Läufer klar absetzt. Dann laufe ich immer in der Position 2 bis 5.

Das Ödenburger Gebirge wird in Sieggraben überquert. Der anschließende Bergablauf wird für mich zu einer Tortur. Es ist 15:00h und wir sind bereits 7,5 Stunden unterwegs mit zwei Marathons in den Beinen. Das Wetter hat sich ein wenig beruhigt und es gibt nur mehr vereinzelt leichte bis mittlere Schauer. Die Überquerung des Günser Gebirge um ca. 19:30h bei Kilometer 120 ist eine weitere Herausforderung, es wird bereits dunkel. Nachtadjustierung – Stirnlampe und Warnweste. Ich bleibe bei meiner kurzen Laufdress, und das bis zum Finish.

 
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Durch eine notwendig gewordene Tankaktion, verliere ich meine gesamte Begleitmannschaft. Diese besteht aus einem Fahrzeug und zwei Personen. 15km bin ich dann auf mich alleine gestellt und das zum Teil in totaler Finsternis. In Kirchfidisch sind wir dann wieder komplett.

Tageswechsel auf den 31.8.09 in St. Michael. Ein vermeintlicher Fremdkörper im rechten Schuh stellt sich als beginnende Blase auf der rechten Fußsohle heraus. Auch auf so mancher Zehenoberseite sind beginnende Blasen spürbar. Somit weiß ich bereits aus Erfahrung, dass sich der eine oder andere Zehennagel vom Besitzer trennen wird.

Nach dem letzten Checkpoint (einer von vier) laufe ich als Führender, da sich der bisher Schnellste eine Bänderverletzung zugezogen hat. Noch 19 Kilometer (04:31) bis ins Ziel. Immer die Verfolger im Nacken, die um die 10 bis 15 Minuten zurückliegen. Darunter sind Top- Ultraläufer. Von Neuhaus am Klausenberg bis zum Endpunkt Kalch, lief ich die längsten fünf Kilometer meines Lebens. Ich war erledigt, ausgepowert und leer. Sowohl körperlich als auch mental.
Um 07:02 erreichte ich nach knapp 24 Stunden als Führender das Ziel. Ich bin sehr stolz auf meinen, für mich unerwarteten Sieg. 218 km in 23:42 Stunden – Platz 1

Ich wurde vom Bürgermeister geehrt, und war der Erste, der sich in die neu geschaffene Straße der Sieger verewigen durfte.